Herausforderungen bei der Einführung digitaler Geschäftsmodelle

December 9, 2022

Wie Sie Stolpersteine vermeiden und eine tragfähige digitale Grundlage schaffen für Unternehmenskultur, Kosten und Personalbedarf.

Die Einführung digitaler Geschäftsmodelle verspricht neue Umsatzquellen, mehr Effizienz und höhere Kundenzufriedenheit. Doch der Weg dorthin ist kein Selbstläufer – besonders für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Denn digitale Geschäftsmodelle erfordern nicht nur Technologie, sondern auch Veränderung auf organisatorischer und menschlicher Ebene.


Drei zentrale Herausforderungen sind dabei besonders relevant: Unternehmenskultur, Kosten und Personalbedarf.

1. Unternehmenskultur: Der Mensch bleibt der Schlüssel

Die beste Technologie nützt wenig, wenn die Menschen sie nicht mittragen. Digitale Geschäftsmodelle verändern bestehende Abläufe, Rollen und Denkweisen – und treffen dabei oft auf Unsicherheit oder Widerstand.


Typische Stolpersteine:

  • Fehlende Offenheit für Neues („Das haben wir immer so gemacht“)
  • Angst vor Kontrollverlust oder Jobverlust
  • Mangelndes Verständnis für den digitalen Nutzen


Lösungsansätze:

  • Frühzeitige Einbindung der Mitarbeitenden in Veränderungsprozesse
  • Transparente Kommunikation über Ziele, Nutzen und Auswirkungen
  • Förderung digitaler Kompetenzen durch gezielte Schulung
  • Raum für Feedback, Pilotprojekte und gemeinsames Lernen


Hier gilt: Digitale Geschäftsmodelle brauchen eine Kultur, die Veränderung nicht nur zulässt, sondern aktiv fördert.


2. Kosten: Investitionen mit Augenmaß

Der Umstieg auf ein digitales Geschäftsmodell ist mit Kosten verbunden – sei es für Software, Infrastruktur, externe Beratung oder Schulungen. Für viele KMU stellt sich die Frage: Rechnet sich das?


Herausforderungen:

  • Hoher Anfangsaufwand bei unklarem Return-on-Investment
  • Fehlende Förderkenntnisse oder Finanzierungsmöglichkeiten
  • Risiko von „Insellösungen“ ohne strategische Integration


Lösungsansätze:

  • Kleine, klar definierte Pilotprojekte mit messbarem Nutzen starten
  • Nutzung von Förderprogrammen (z. B. Digitalisierungsförderungen auf Landes- oder Bundesebene, oder EU-Projekte)
  • Erstellung eines Business Cases inkl. Break-even-Betrachtung
  • Fokus auf skalierbare, modulare Lösungen mit Wachstumspotenzial


Hier gilt: Mit klarem Zielbild und schrittweiser Umsetzung lassen sich Kosten kontrollieren – und langfristig in messbaren Mehrwert umwandeln.


3. Personalbedarf: Neue Kompetenzen, neue Rollen

Digitale Geschäftsmodelle benötigen nicht zwangsläufig mehr Personal – aber oft anderes Personal. Fachkräftemangel und fehlende Digitalkompetenz erschweren den Aufbau und Betrieb moderner Geschäftsmodelle.


Typische Engpässe:

  • Fehlende digitale oder prozessuale Expertise im Team
  • Unsicherheit bei der Auswahl und Einführung neuer Systeme
  • Überforderung von Mitarbeitenden ohne begleitende Maßnahmen


Lösungsansätze:

  • Externe Expertise punktuell einbinden (z. B. Digitalberatung, IT-Partner)
  • Weiterbildung und Umschulung bestehender Mitarbeitender
  • Aufbau interner „Digital Champions“ als Multiplikatoren
  • Flexible Rollenmodelle statt starrer Stellenbeschreibungen


Hier gilt: Nicht Technik entscheidet über den Erfolg, sondern die Fähigkeit, mit ihr umzugehen – und die richtigen Menschen dafür zu gewinnen oder weiterzuentwickeln.


Fazit: Die Einführung digitaler Geschäftsmodelle ist für KMU mit Herausforderungen verbunden – aber auch mit großem Potenzial. Wer Unternehmenskultur, Kosten und Personalbedarf von Beginn an mitdenkt, kann Stolpersteine vermeiden und eine tragfähige digitale Grundlage schaffen. Der Weg ist nicht immer einfach – aber entscheidend für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.

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